Die Reinigung und Pflege von Holzoberflächen unterscheidet sich je nach der Oberflächenbehandlung des Holzes.
Naturbelassenes Massivholz ist am empfindlichsten und nimmt Wasser und Verfärbungen schnell auf, es entstehen Flecken. Für Massivholztische ist unbehandeltes Holz daher eher weniger geeignet.
Geöltes oder gewachstes Massivholz ist unempfindlicher. Wasser zieht nicht sofort ein, so dass nicht sofort Flecken entstehen. Da die Holzoberfläche durch Öl und Wachs nicht komplett versiegelt wird, kann Flüssigkeit dennoch in das Material einziehen. Bei gewachsten Oberflächen sind die Holzporen fast vollständig verschlossen, daher ist für ein natürliches Holzklima Holzöl die bessere Wahl.
Lackiertes Holz ist unempfindlicher im Alltagsgebrauch, deshalb sind beispielsweise unsere Baumkantentische in aller Regel lackiert. Allerdings sollte Feuchtigkeit auch hier nicht lange einwirken können oder heiße Gegenstände nicht direkt auf die Oberfläche gestellt werden. Kratzer sieht man bei lackiertem Holz meist stärker als bei den anderen Oberflächen-Pflegearten.
Natürlich gelten die Tipps für Reinigung und Pflege nicht nur für Tische, sondern für alle Massivholzmöbel, wie beispielsweise Kommoden, Lowboards, Sideboards und alles aus Echtholz.
Reinigung und Pflege: Prävention ist die einfachste Maßnahme für Holzoberflächen
Vorsorge- und Präventionsmaßnahmen sind die beste Maßnahme zum Schutz hochwertiger Möbelstücke. Um Holzmöbel effektiv vor Verschmutzungen und Schäden zu schützen, gibt es neben der Reinigung und Pflege ein paar einfache Tipps zur Vorbeugung:
- Nutzen Sie möglichst Untersetzer, Platzdeckchen oder Tischläufer unter Gläsern, Tassen und Geschirr. Das verhindert Wasser- oder Rotweinflecken auf dem Holz und verringert die Gefahr von Kratzern.
- Stellen Sie keine heißen Töpfe oder Pfannen direkt auf den Tisch. Untersetzer bzw. Topflappen oder ein Schneidbrett als Schutz vor der heißen Topfunterseite sind eine gute Lösung.
- Nicht zu viel Druck ausüben! Wenn Sie auf dem Tisch schreiben oder die Kinder malen, sollten Sie immer eine Unterlage verwenden. Das ist besonders wichtig bei weicherem Holz wie Kiefer oder Fichte.
- Vor direkter Sonneneinstrahlung schützen! Holz reagiert unter anderem auf direkte Sonneneinstrahlung und dunkelt nach. Es sieht ziemlich unschön aus, wenn ein Teil des Tisches dunkler als der andere ist, daher bei direkter Einstrahlung lieber die Jalousien schließen. Alternativ: Bei Fenstern mit UV-Schutz dunkelt Holz kaum nach.
- Nikotinablagerungen in Raucherhaushalten können Holzmöbel ebenfalls nachhaltig verändern und vergilben. Das wäre doch ein guter Grund, mit dem Rauchen aufzuhören?
- Starke Hitze und Trockenheit durch Kamine, Stahlöfen oder direkte Standorte vor einer Heizung sollten vermieden werden, da das Holz sonst stark austrocknet und Risse bilden kann. Deshalb Massivholzmöbel nicht in unmittelbare Nähe von solchen Wärmequellen stellen.
Generell gilt für Reinigung und Pflege: Reiniger und Reinigungsmittel mit Vorsicht einsetzen!
Aggressive Substanzen haben zwar eine hohe Reinigungswirkung, können empfindliche Oberflächen aber massiv beeinträchtigen. Wenn das Reinigungsmittel folgende Inhaltsstoffe enthält, muss man es vor einem großflächigen Einsatz an einer unauffälligen Stelle testen:
– Bleichmittel (z.B. Wasserstoffperoxid)
– Lösungsmittel, Aceton
– Schleifpartikel (Keine Mikrofasertücher verwenden, wirken auch schleifend!)
– Öle/Fette (Haushaltsöle wie Olivenöl sind nicht geeignet, da sie ranzig werden und man den Geruch kaum noch aus dem Holz bekommt)
– Säuren
– Alkohol
Meistens unproblematisch für die Reinigung und Pflege ist ein nebelfeuchtes Baumwolltuch, milde Seifenlauge oder gut verdünnte Essigessenz.
Reinigung und Pflege von geölten Holzoberflächen
Die regelmäßige Reinigung der Möbel von Staub und feinem Verschmutzungen erfolgt am einfachsten mit einem Baumwolltuch oder einem Staubwedel. Das Tuch sollte dabei trocken oder maximal leicht angefeuchtet – nicht nass – sein.
Mikrofasertücher sind für die Reinigung und Pflege tabu, da sie schmirgelnd wirken, kleine Kratzer im Holz verursachen können und die Pflegeschicht beschädigen können.
Leichte Verschmutzungen lassen sich mit spezieller Möbelseife, milder Seifenlauge und einem Baumwolltuch reinigen.
Die verschmutzen Stellen einfach mit der Seife, dem Tuch und möglichst wenig Wasser abreiben. Nach der Reinigung muss die überschüssige Seife abgewischt und das Holz trockengerieben werden.
Nach der kompletten Trocknung der befeuchteten Stellen empfiehlt sich das Polieren mit Vlies. Dabei sollten Sie gesundheitlich unbedenkliche sowie holzschonende Öle oder Wachse verwenden – für ein gutes Holzklima und Ihre eigene Gesundheit.
Stärkeren Verschmutzungen und kleineren Kratzern kann man mit Schmirgelpapier zu Leibe rücken. Das muss aber immer großflächig passieren und in Richtung der Holzmaserung. Verwenden Sie für den ersten Schleifdurchgang Schleifpapier der Körnung 120 und schleifen Sie die betroffene Stelle an. Ist der Kratzer oder die Verschmutzung nicht mehr sichtbar, schleifen Sie mit feinerem Schleifpapier bis zu einer 280er Körnung nach. Den Abschliff entfernen Sie gründlich mit einem Baumwolltuch und ölen dann die angeschliffene Holzoberfläche wieder ein. Dazu das Öl großzügig auftragen, etwa 10 Minuten einwirken lassen und dann überschüssiges Öl mit einem Baumwolltuch entfernen. Nach der Bearbeitung sollten Sie mindestens 5-6 Tage auf eine intensive Reinigung verzichten, da das Öl Zeit braucht zum Aushärten.
Wasserflecken auf Holzmöbeln sind meist hell oder gräulich und sehen einfach unschön aus. Die beste Pflege ist die Prävention – siehe oben. Wenn es doch einmal passiert ist: Wasserflecken mit einem feinen Schleifpad oder einen Haushalts-Schwamm mit grünem Rücken oder einem feinen Schleifpapier (240-320er Körnung) anschleifen, den Anschliff entfernen und ein Pflegeöl
wie bei der Beseitigung von Kratzern beschrieben auftragen.
Reinigung und Pflege von lackierten Holzoberflächen
Lackierte Massivholzmöbeln sind im allgemeinen besser geschützt als geölte Möbel, bei Schäden oder groben Verschmutzungen aber auch etwas schwieriger zu behandeln.
Krümel, Staub, leichte Verschmutzungen und Feuchtigkeit am besten trocken aufnehmen oder mit einem nebelfeuchten Baumwolltuch oder Ledertuch abwischen. Danach trocken nachreiben – fertig.
Je schneller die Reinigung – zum Beispiel der Tischoberfläche nach dem Essen – erfolgt, desto unproblematischer ist es. Auch hier gilt: Keine Microfasertücher verwenden, da diese den Lack anschmirgeln.
Bei der Reinigung und Pflege sollte man das Möbelstück auf Kratzer und kleine Beschädigungen wie absplitternden Lack überprüfen. Je kleiner die Schadstelle ist, desto einfacher lässt sie sich beheben oder reparieren. Feuchtigkeit, die über abgesplitterte Stellen in das Holz eindringt, kann den Lack aufquellen lassen und im schlimmsten Fall löst sich der Lack komplett vom Holz.
Bei kleineren Lackschäden kann man die betroffene Stelle vorsichtig anschleifen und mit einem Klarlack nacharbeiten. Kleine Kratzer lassen sich mit einer passenden Möbelpolitur auspolieren, dabei muss die Politur sparsam verteilt werden. Verwenden Sie die Möbelpolitur jedoch maximal einmal jährlich, damit sich keine Schmierstellen auf dem Lack bilden. Mit einem Lackstift kann man Kratzer ebenfalls ausbessern, allerdings wird man die Nachbesserung bei genauer Betrachtung wahrscheinlich sehen. Trotzdem sollte die Nachbesserung vorgenommen werden, um die Oberfläche wieder optimal zu schützen.
Manche Flecken lassen sich mit einem Radiergummi rückstandslos entfernen und der Lack wird bei einer vorsichtigen Anwendung nicht beschädigt.
Wenn sich die Flecken mit einem Radiergummi nicht entfernen lassen, kann man es mit einem Tropfen Spülmittel oder Neutralseife auf einem geeigneten Reinigungstuch versuchen. Nach der Reinigung mit dem angefeuchteten Tuch das Mittel entfernen und trocken nachwischen. Das Mittel möglichst sparsam anwenden!
Eine Generalsanierung mit kompletter Erneuerung des Lacks ist bei großen Schäden eine Möglichkeit, um das Möbelstück wieder in altem Glanz erstrahlen zu lassen. Hier ist es wichtig, dass die gesamte alte Lackierung abgeschliffen wird, damit die neue Versiegelung optimal hält und der Schutz des Massivholzes gewährleistet ist.
Reinigung und Pflege von Holzoberflächen
ist also generell kein `Hexenwerk´, man sollte aber vorsichtig an die Sache herangehen und möglichst vor einer Behandlung an einer nicht sichtbaren Stelle testen, zum Beispiel der Tischunterseite. Und allgemein gilt wie bei vielen anderen Dingen auch: Vorbeugen ist besser als heilen und meist auch mit weniger Aufwand verbunden als eine intensive Reinigung und Pflege.
Weitere Tipps und Hinweise finden Sie auch hier im Artikel von Heimwerkertools.com
Bildquelle Junge mit Wischer: StockSnap auf Pixabay