Der Jahreswechsel ist meistens auch die Zeit für gute Vorsätze nach dem Motto `Ich müsste mal die Wohnung neu gestalten´
Leider halten die meisten nicht lange an – es sei denn, man schafft gleich Tatsachen. So wie mit einer Neugestaltung der Wohnung oder eines Zimmers: Einmal gemacht hält länger.
Es muss ja nicht gleich der Wohnungswechsel sein. Auch die bisherige Wohnung neu gestalten kann ganz schön aufregend sein und sollte gut geplant werden. Vor allem sollte man sich dabei nicht übernehmen – sonst ist der Spaß an der neuen Optik gleich vorbei.
Am besten also mit einem Raum anfangen – hier bietet sich das Wohnzimmer an. Es ist für viele Menschen der Mittelpunkt der Wohnung, der zum Relaxen nach Feierabend und als Familientreffpunkt dient. Und es hat den Vorteil, dass weniger fest installierte Möbelelemente vorhanden sind, die man kaum verändern kann.
Schauen wir uns einmal an, was es zu beachten gibt und welche Möglichkeiten man hat.
Planung ist das A & O: Maß nehmen für die Wohnzimmergestaltung
Ob Sie den Raum komplett neu einrichten möchten oder nur bestehende Möbel umräumen, austauschen oder ergänzen möchten – sorgfältiges Ausmessen ist auf jeden Fall zu empfehlen. So vermeiden Sie ärgerliche Fehlkäufe, weil das gewünschte Möbelstück nicht optimal in das Wohnzimmer passt oder unnötige Arbeit, weil der Raum nicht ausreicht für ihre Gestaltungsidee.
Wenn Sie das Glück haben, eine Wohnung neu gestalten zu können wie bei einem Umzug, sind die Räume noch leer. Ansonsten empfehlen wir, Ihr neues altes Zimmer erst mal auszuräumen. Was nicht verrückt oder verstellt werden kann, bleibt natürlich drin. Dann können Sie einen einfachen Trick anwenden, um Ihre zukünftige Einrichtung besser visualisieren zu können. Legen Sie die Grundfläche Ihrer Möbel im Zimmer mit Zeitungspapier aus. So erhalten sie eine gute Vorstellung Ihres zukünftigen Wohnzimmers und des benötigten Platzes.
Die passende Raumaufteilung: Was muß und was soll?
Natürlich gibt es Faktoren, die Sie nicht verändern können wie die Wände, Decken, die Anordnung der Fenster und die Raumgröße. Für alles andere gilt: Entscheidend ist, dass Sie sich in Ihrem Wohnzimmer wohlfühlen und die Dinge berücksichtigen, die Ihr neuer Raum erfüllen soll.
Überlegen Sie deshalb, für welche Aktivitäten Sie Ihr neues Wohnzimmer nutzen möchten. Möchten Sie vielleicht einen gemütlichen Sessel und eine Leseecke zum Schmökern? Oder nutzen Sie das Wohnzimmer zum relaxen vor dem Fernseher – dann sind die Fenster zu beachten, damit Sie nicht geblendet werden. Möchten Sie einen Essbereich integrieren, an dem Sie mit der Familie und Freunden gemütlich sitzen können zum Essen, Spielen, Basteln? Oder brauchen Sie einen Bereich zum Arbeiten für Ihr Homeoffice, mit einem Schreibtisch, Regalen und technischem Equipment?
Unterschiedliche Bereiche des Raumes können Sie mit verschiedenen Möbeln und Accessoires in gemütliche Inseln trennen, ohne den Gesamteindruck des Raumes zu zerstören. Große, offene Räume können mit der Farbgebung der Wände und der Decke, mit Teppichen und der Möbelanordnung in Gruppen unterteilt werden. So wirken Sie luftig, leicht und großzügig, ohne chaotisch zu sein und ohne den Raum zu stark zu gliedern.
Kleine Räume können Sie mit verschiedenen Tricks größer erscheinen lassen – schauen Sie einfach mal hier in unserem Ratgeberartikel.
Bei Dachwohnungen setzen Sie auf flache Möbel und Stauraum unter den Dachschrägen, zum Beispiel mit Sideboards. Achten Sie auf jeden Fall darauf, keine mächtigen Highboards oder Hängeregale in der Nähe der Fenster zu platzieren – das wirkt drückend und beengend.
Wohnung neu gestalten – welcher Stil passt zu Ihnen?
Neben der Raumaufteilung ist der Stil Ihrer Wohnung bzw. Ihres Wohnzimmers ein wichtiger Punkt. Hier finden Sie dazu eine kleine Übersicht über die verschiedenen Wohnstile von puristisch, natürlich bis gemütlich. Die wichtigsten Strömungen sind jedoch nach wie vor und vermutlich auch in den nächsten Jahren der moderne, der skandinavische und der natürliche Wohnstil.
Die moderne Gestaltung arbeitet mit klaren Linien und geometrischen Formen. Bevorzugte Materialien sind Glas, Metall, Kunststoff, Hochglanzoberflächen, aber auch Sichtbeton und Naturstein. Die Einrichtung ist puristisch und reduziert, so dass hochwertige Designerstücke besonders gut zur Geltung kommen. Besonders gut wirkt der moderne Wohnstil in großen, offenen Räumen mit viel Fensterfläche.
Der Industrialstil als moderne Stilrichtung steht für raue Möbelstücke aus Holz oder Metall, wie sie in Fabrikhallen oder Werkstätten zu finden sind. Recycelte Möbel oder überarbeitete Möbel oder Möbelmaterialien und Second-Hand-Möbel im Used-Look, Massivholztische mit rauen Tischplatten und Metallspinde als Schrankelemente eignen sich perfekt. Die Wände kann man mit rauem Beton oder als unverputze Ziegelwände gestalten, der Boden ist oft rau, als Betonboden oder Steinboden oder auch mit alten schweren Holzdielen. In großzügig bemessenen Lofts und Ateliers kommt der Industriestil exzellent zur Geltung.
Der skandinavische Wohnstil ist ebenfalls minimalistisch. Zwar steht die Funktionalität im Vordergrund, Sie wird jedoch gemischt mit gemütlichen Elementen – freundliche Farben, Massivholzmöbel aus hellem Holz und bunte, verspielte Highlights prägen die nordische Lebensart. Alles soll praktisch sein. Vorherrschende Farben sind bei den Wohntextilien eindeutig die Pastelltöne, wie hellblau, hellgrau oder altrosa. Der Boden wird beim skandinavischen Stil oft mit weißen Holzdielen gestaltet.
Noch gemütlicher ist der Landhausstil. Je nach persönlicher Vorliebe kann er zur nordischen oder eher nostalgischen südlichen Variante tendieren. Eingerichtet wird mit Naturmaterialien wie Massivholz, Naturstein, Lammfellen, warmen Metallen wie Kupfer und Messing. Die Farbtöne sind mit grau, braun, olivgrün und cremeweiß gedeckt. Die Wohntextilien dürfen ruhig gemustert und bedruckt sein, die Möbel glänzen mit Ornamenten und verspielten Details. Bodenbeläge sind oft in terrakotta Farbtönen gehalten oder bestehen aus alten Holzdielen.