Als Fehlkante bezeichnet man bei Nutzholz die Borke (Rinde) bis zur Wachstumsschicht, die am Holz eine glatte Oberfläche ergibt. Je nach Einsatzzweck des Brettes werden die Brettkanten mehr oder weniger tief abgesägt. Bei späteren Tischkanten wird meist tiefer geschnitten, um eine glatte Oberfläche zu erhalten, bei Nutzholz wie etwa Dachlatten versucht man, möglichst wenig vom Holz abzuschneiden, um weniger Verlust zu haben.
Bei der Bearbeitung der Bretter werden die äußeren Schichten (Rinde und Borke) von den restlichen Bestandteilen der Bohle getrennt. Dann werden durch Parallelschneiden die Brettkanten erstellt, die dann in Längsform / Maserform zum Brett verlaufen und eine glatte, aber organische Form der Kante ergeben – also so, wie der Baum in der Natur gewachsen ist. Um für Tischplatten und Möbelstücke geeignete Möbel-Kanten zu erhalten, werden die geschnittenen Kanten dann geschliffen und geglättet.
Dabei wird dem Brett seine naturgewachsene Form belassen, so dass man den Aufbau eines Baumes deutlich erkennt – das ergibt dann die unregelmäßige, natürliche Form, die Baumkanten-Möbel auszeichnet. Besonders gut sieht man das bei Baumkantentischen, bei denen meist zwei Tischkanten in der natürlichen, geschwungenen Form ausgeführt sind. Diese Baumkante macht dann das Möbelstück zu einem Unikat, denn jeder Baum wächst in der Natur anders und daher ist auch jede Fehlkante in Form und Ausprägung anders.
Andere Begriffe für Fehlkante sind – z.T. regional unterschiedlich – Baumkante, Waldkante, Naturkante, Waldsaum und Live Edge.