Als Freischwinger wird ein bequemer Designerstuhl mit einem tragenden Rahmen und Bodenkufen aus Metall bezeichnet. Auffälligstes Merkmal sind die fehlenden Hinterbeine und nur 2 Beine in Kufenform vorne. Durch die Konstruktion des Stuhls schwingt die Sitzfläche leicht, wenn man sich darauf setzt und auf dem Stuhl bewegt. Durch die Stuhlbewegungen ist der Freischwinger auch bei längerem Sitzen bequem und rückengesund – die Bandscheiben, die Wirbelsäule und die Rückenmuskulatur bleiben durch die leichte Bewegung von Sitzfläche und Rückenlehne in Aktion und man sitzt ergonomisch und entspannt.
Freischwinger-Stühle wurden von Ludwig Mies van der Rohe 1927 als schwingende Stühle vorgestellt und von Marcel Breuer bezüglich der Elastizität des tragenden Stahlrohrs weiterentwickelt.
Die Entwicklung des Schwingstuhls kann als Fortentwicklung des im Jahr 1926 von Mart Stam unter der Bezeichnung Kragstuhl designten Stuhls ohne Hinterbeine bezeichnet werden. Dieser Kragstuhl hat allerdings eine starre Rohrkonstruktion und schwingt kaum.
Die Vorteile eines Freischwingers betreffen zum einen den Sitzkomfort, zum andern die Stabilität. Der Stuhl ist bequem, komfortabel und gesund auch bei längerem Sitzen. Durch den Rahmen, die Bodenkufen und vorderen Beine aus Metall ist er stabil, kippsicher und ziemlich robust auch bei höheren Gewichten.
Je nach Konstruktion gibt es Freischwinger mit oder ohne Armlehnen. Die Version als Armlehnstuhl ist durch die Armauflage bequemer und der typische Stuhl für den Wohnraum. Der Freischwinger ohne Armlehnen wird gerne als Esszimmerstuhl, als Stuhl am Konferenztisch oder im Wartebereich verwendet. Aufgrund der fehlenden Armlehnen kann er gut unter den Tisch geschoben werden.
Durch sein besonderes Design wirkt der Freischwinger trotz seines Alters auch heute noch elegant. Er passt gut zu modernen Einrichtungsstilen, aber als bewusster Gegensatz auch perfekt zu rustikalen Tischen wie zum Beispiel einem Baumkanten-Esstisch.
Aus welchen Materialien bestehen Freischwinger-Stühle?
Das Gestell der Stühle besteht fast bei allen Freischwingern aus Metall, da hierdurch die dauerhafte Flexibilität und `Wippfähigkeit´ gesichert ist. Hier gibt es Modelle mit einem elastischen, hohlen Stahlrohr oder mit einem Edelstahlrahmen. Einige Varianten haben einen Rahmen und Kufen aus schichtverleimten Furnierholzplatten, da sich auch dadurch flexible und robuste Möbelteile mit geschwungener Form herstellen lassen.
Der Bezug von Sitzfläche und Rückenlehne ist aus Textilien, Kunstleder, Echtleder, Rattan oder Mesh-Netzbezug.
Wo kann der Schwingstuhl eingesetzt werden?
Im Esszimmer ist der Freischwingerstuhl perfekt, man sitzt aufrecht beim Essen und kann sich bequem zurücklehnen, wenn gerade nichts gegessen wird. Ideal sind hier Modelle ohne Armlehne, da sie gut unter den Tisch geschoben werden können, ohne mit der Unterkante der Tischplatte in Kollision zu kommen.
Im Wohnzimmer und Wintergarten dient ein Schwingstuhl mit Armlehne als Relaxstuhl und Alternative zum klassischen Schaukelstuhl – hier kann man bequem in der Zeitung oder einem Buch schmökern oder von einer erhöhten Position aus fernsehen. Auch für Personen, die sich mit einem niedrigen Sofa schwertun, ist ein Freischwinger eine gute Alternative.
In Besprechungsräumen, Wartezimmern, Besucherbereichen sind Freischwinger sehr beliebt, sie signalisieren zum einen Sinn für Design und Modernität und erlauben auch bei längeren Konferenzen, Veranstaltungen oder Wartezeiten bequemes und entspanntes Sitzen.
Weitere Infos über die Schwingstühle, ihre Entwicklung und Konstruktion finden Sie bei Wikipedia